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Aktuelles Heft 3/97

Phase-5

phase-5-News: Neue Betriebssystem-Strategie f�r Projekt A\BOX


Wolf Dietrich: phase 5 setzt beim OS
der A\BOX auf einen UNIX-Kern
In Ausgabe 2/97 haben wir bereits umfangreich �ber das Projekt A\BOX und die Hardwareentwicklungen bei phase 5 berichtet. Viel Interesse galt und gilt dabei der Frage, welche Betriebssystempl�ne phase 5 verfolgt. Kurz vor Redaktionsschlu� erreichte uns hierzu ein aktuelles Update.

Gem�� dem neuesten Strategiepapier von phase 5 will die A\BOX weiter den Anspruch erheben, das neue System als Nachfolger f�r den Amiga fortzuf�hren. Um die Weichen f�r eine erfolgreiche Zukunft zu stellen, wird bei phase 5 weiterhin auf Kompatibilit�t gesetzt � und zwar gleich in zweifacher Hinsicht:
Durch die Kompatibilit�t zum Amiga OS 3.0/3.1 und dem CyberGraphX-V3-Standard, der auch mit PowerUp unterst�tzt wird. Dies soll sicherstellen, da� heutige Software bin�rkompatibel auch auf der A\BOX lauff�hig ist. Dar�ber hinaus wurde die Entscheidung getroffen, mit der A\BOX eine Br�cke zu professionellen Standards zu schlagen; deshalb wird das Basis-Betriebssystem der A\BOX auf einem modernen Unix-Kern aufsetzen. Durch eine enge und transparente Integration von Amiga-OS- und Unix-Anwendungen, sowie eine moderne und attraktive Gestaltung des User-Interface soll dabei ein Amiga-�hnliches, aber verbessertes Look-And-Feel erzielt werden. Durch diese L�sung stellt phase 5 sicher, da� sich die A\BOX zu einer professionellen Maschine mit einer breiten Anwendungsbasis entwickelt.

Dazu Gerald Carda, Technischer Direktor von phase 5: �Eine moderne Workstation ben�tigt ein professionelles Betriebssystem; mit heute erh�ltlichen Unix-Kernen hat man L�sungen, die in modernster Mikrokernel-Architektur Funktionen wie Multitasking, Multiusersupport, symmetrischen Multiprozessorsupport, Virtual Memory und Memory Protection, aber auch vollst�ndige Netzwerk-, SCSI- und ISDN-Unterst�tzung integrieren. Unix ist extrem flexibel und auf die Bed�rfnisse des Anwenders konfigurierbar. Wichtig ist aber vor allem: All diese Funktionalit�ten sind in professionellen Systemen �ber viele Jahre millionenfach erprobt. Dies gibt die Sicherheit und Zuverl�ssigkeit, die neue Betriebssysteme, welche sich noch im Beta- oder gar Alpha-Stadium befinden, noch lange nicht bieten k�nnen.�

Zu �hnlichen Schl�ssen ist wohl auch die Firma Apple gekommen, die vor kurzem spektakul�r das Unternehmen NeXT samt seinem auf einem Unix-Kern basierenden Betriebssystem NeXTStep gekauft hat, um f�r die Entwicklungen des kommenden Jahrzehnts ger�stet zu sein.

Nach Ansicht von phase 5 ist Unix ein Betriebssytem, das heute attraktiver denn je ist. �Es bietet �ber seine Leistungsmerkmale hinaus die Sicherheit eines Systems, das von Millionen Anwendern eingesetzt wird. Es gibt eine riesige Shareware- und PD-Szene, und auch eine recht enge Verwandschaft zum Amiga� kommentiert Wolf Dietrich von phase 5. Dietrich: �Daraus ergeben sich viele Synergien: F�r Softwareentwickler � ob vom Amiga oder anderen Systemen kommend � wird die A\BOX eine fantastische Plattform sein, w�hrend der Anwender erwarten kann, da� auf die A\BOX auch Anwendungen aus dem professionellen Workstation-Bereich �bertragen werden. Wir werden uns nicht am Standard-PC, sondern an Silicon Graphics- oder SUN-Systemen messen.� Eine klare Absage erteilt phase 5 damit dem Ansatz von pOS, das auf der A\BOX nicht zum Einsatz kommen wird.

�Wir sehen weder einen Markt noch eine Basis hierf�r� so Dietrich. Speziell in Kombination mit einer neuen Hardware sieht man bei phase 5 hier nur einen Bruch mit dem Amiga, aber keinen Fortschritt. �In Ans�tzen, die eine Standard-Hardware mit einem �neuen�, unerprobten Betriebssystem kombinieren, sehen wir keine L�sung. Wenn die Hardware nicht mehr bietet als existierende PCs, das Betriebssystem aber neu ist und praktisch keinerlei Software hat, kommt unter dem Strich weniger heraus. Wir setzen daher konsequent auf die aufwendigere Entwicklung einer leistungsstarken Custom-Hardware, kombiniert mit einem Betriebssystem aus dem Workstation-Bereich, um den Anwendern eine au�ergew�hnliche und leistungsf�hige L�sung anzubieten, die auch Kompatibilit�t zu einem millionenfach etablierten Standard bietet�, sagt Dietrich.

Bleibt abzuwarten, wie der Markt diese Strategie aufnimmt � das AMIGA-Magazin wird die Entwicklung verfolgen.


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Zuletzt aktualisiert am 18. Februar 1997.